Ein sechs Jahre altes Neu-Boot noch neuer gemacht
Ist schon erstaunlich, was altgediente Holzbootbauer aus 16mm nordischer Fichte so zaubern können. Mit 4,65m Länge bei 1,40m Breite kommt da richtig was auf die Waage. Ich schätze so an die 120kg wird der Kasten wohl mühelos verdrängen. Also alles andere, als eines dieser schnullerähnlichen Sperrholzbötchen, die man an der Uhrkette zu Wasser lassen kann. Mal abgesehen von den inneren Materialwerten: alles daumen- bis unterarmdickes Vollholz. Ein 60mm(!) starker Aufnahmeklotz am Heckspiegel macht auch für die Montage eines benzinbertriebenen Antriebsaggregats Sinn. Zwar alles aus dem Gesunden geschnitzt, aber dennoch von beeindruckender Eleganz. Um dieses Boot nicht dem periodischen und marerialermüdenden Quellen und Schrumpfen preiszugeben, entschloß ich mich für eine Epoxi-Versiegelung ohne Wenn und Aber. Außerdem - der Kahn hat schließlich vier Sitzbänke, und ich will ja nicht immer die Antriebsarbeit alleine übernehmen müssen - werde ich wohl noch ein paar Dollen und einen zweiten Satz Pletten installieren. Zu zweit geht auch rudern besser. Das Boot ist kompromißlos kleinfamilientauglich und mein Langschafter-Flautenschieber wird auch bei Schlappheit meiner selbst für den nötigen Vortrieb sorgen. Vertragen kann der Kasten einiges bis alles. Professionel eingewickelt in ein Glasfasergewebe wird er wohl problemlos einige Familiengenerationen schadfrei überstehen. Mich dünkt, daß die beiden Augbolzen in der Kielleiste wohl auf eine Möglichkeit deuten, das Boot an einem David zu führen, was wiederum auf eine seetauglichkeit des Gefährts hinweisen könnte. Welle, Wind und umhertreibende Europaletten werden mich also erstmal nicht von meinem Kurs abbringen können...
Making of NoName